Back to top
osteoarthrite

Wie behandelt man Kniearthrose mit Stoßwellentherapie?

Das Knie ist eines der Gelenke, das am häufigsten von arthrotischen Veränderungen betroffen ist. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Lebens eine Kniearthrose zu entwickeln, liegt im Durchschnitt bei 45%.  Um die Schmerzen der erkrankten Patienten zu lindern, operative Eingriffe zu verzögern oder im besten Fall ganz zu vermeiden, sollten rechtzeitig Massnahmen ergriffen werden.


Aus diesem Grund fragten wir Alexander Ablaß, inwieweit die Stosswellentherapie bei Kniearthrose eingesetzt werden kann, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Alexander Ablaß ist ein erfahrener Heilpraktiker für Physiotherapie, Physiotherapeut, Manualtherapeut und Sportphysiotherapeut aus Augsburg, der 6 Jahre für den Fußballverein FC Augsburg tätig war. Seit Juli 2019 hat er zusammen mit seinem Geschäftspartner Ferdinand Merckx das Physiotherapiezentrum "Die Körperwerkstatt" in Augsburg eröffnet, das sich auf Sportphysiotherapie spezialisiert hat. Das Behandlungsspektrum umfasst neben den klassischen Behandlungsbereichen auch die Stosswellentherapie mit der Schweizer DolorClast®-Methode.

Wie kann die Stosswellentherapie bei Kniearthrose helfen?

Alexander Ablaß:  Bei der Kniearthrose behandle ich alles um das Knie herum - die Muskeln, die Kapsel, die Bänder, die Sehnen und die Retinakula. Das sind die Strukturen, die den Schmerz hauptsächlich verursachen. Durch die Arthrose entsteht ein Verengungsmuster, das so genannte Kapselmuster, und diese Symptome werden behandelt. Die Stosswellentherapie wirkt dann einerseits über die Durchblutung der Schmerzrezeptoren, andererseits regenerativ durch die Aktivierung von Stammzellen und Wachstumsfaktoren. Die durch die Stosswellen verursachte Lockerung der Muskeln sorgt für mehr Beweglichkeit und Elastizität im behandelten Gewebe und führt so zu einer Druckentlastung im Gelenk.

 

Wie wird die Stosswellentherapie am Knie angewendet und gibt es bei der Anwendung am Knie etwas zu beachten? Ist es für den Patienten nicht besonders schmerzhaft, die Stosswellentherapie direkt am Knie anzuwenden?

Alexander Ablaß: Ich wende Stoßwellen wie folgt an: Ich verwende das radiale Stosswellengerät mit dem grossen 36 mm-Applikator und behandle alle Muskeln, Sehnen und Bänder, die im Knie eine Funktion haben. Die Behandlung ist nicht wirklich schmerzhaft, da ich immer auf die individuelle Schmerzschwelle meiner Patienten achte und diese gezielt anspreche. Einerseits ist es wichtig zu beachten, dass die Blutgefässe und Nerven in der flachen Vertiefung in der Kniekehle vermieden werden, andererseits sollte der Patient in den letzten 6 Wochen keine Kortisonspritze erhalten haben.

 

Was sollte der Patient nach einer Stosswellentherapie bei Kniearthrose beachten?

Alexander Ablaß: Ich muss den Patienten darauf hinweisen, dass nach der Behandlung eine kurzfristige Erstverschlimmerung auftreten kann. Diese klingt in der Regel nach 1-2 Tagen wieder ab. Auch ist nach der Behandlung keine besondere Ruhezeit erforderlich.

 

Können wir einige Erkenntnisse über die Wirkungsweise der Stosswellentherapie beim Springerknie überbrücken?

Alexander Ablaß: Ja auf jeden Fall. Sie ist übertragbar, weil meist die gleichen Muskeln beteiligt sind. Insbesondere der Tractus iliotibialis und der Musculus tensor fasciae latae. Hier behandle ich auch die Struktur um das Knie herum mit der Stosswellentherapie und ziele auf die schmerzenden Stellen.

 

Kann die Stosswellentherapie tatsächlich den beschädigten Knorpel in einem von Arthrose betroffenen Knie wiederherstellen?

Alexander Ablaß: Es ist generell sehr schwierig, diese Bereiche zu behandeln, so dass es leider nicht möglich ist, eine direkte Regeneration zu beeinflussen. Der Knorpelschaden wie auch die Arthrose bleiben bestehen, aber die Stosswellentherapie kann eindeutig zu einer Verbesserung der Symptome beitragen.

 

Sollten zusätzlich zur Stosswelle unterstützende Therapien eingesetzt werden, die zur Beschleunigung der Genesung beitragen können?
Alexander Ablaß: Ja, unbedingt. Wir setzen auf eine begleitende Kryotherapie (Anmerkung der Redaktion = Kältetherapie) und Lasertherapie. Hier hat sich gezeigt, dass Sie die Wirksamkeit der Stosswelle zusätzlich verbessern können.


Wann sind die ersten Ergebnisse der Stosswellenbehandlung sichtbar?


Alexander Ablaß: Die meisten Patienten erleben bereits nach der ersten Behandlung eine Verbesserung und ein Gefühl der Erleichterung. Auch spürt der Patient in der Regel schon nach einer Behandlung weniger Druck auf seinem Knie. Spätestens aber nach drei Behandlungen wird der Erfolg sichtbar.

 

Was sind Ihrer Meinung nach die wesentlichen Vorteile der Stosswellentherapie bei der Behandlung im Vergleich zu konservativen Methoden?

Alexander Ablaß: Erstens ist die Stosswellentherapie nicht invasiv, und zweitens kann man sie so oft wiederholen, wie man will. Und das Beste daran: Der Patient merkt sehr schnell Verbesserungen, die auch eine Zeit lang anhalten. Und der Ersatz des Kniegelenks durch eine Prothese kann sich verzögern.

 

 

Entdecken Sie unsere Produkte