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Die Wirksamkeit der Radialen Extrakorporalen Stoßwellentherapie bei Lateraler Epikondylose

Yang, Tsung-Hsun et al. “Efficacy of Radial Extracorporeal Shock Wave Therapy on Lateral Epicondylosis, and Changes in the Common Extensor Tendon Stiffness with Pretherapy and Posttherapy in Real-Time Sonoelastography: A Randomized Controlled Study.” American Journal of Physical Medicine & Rehabilitation vol. 96,2 (2017): 93-100.

Hintergrund 

Der Tennisarm, bekannt auch als laterale Epicondylitis, ist eine äußerst schmerzhafte muskuloskelettale Erkrankung des Ellenbogens, die als Tendinopathie eingestuft wird. Eine häufige Ursache dafür ist eine wiederholte spezifische Bewegung des Unterarms, die sowohl eine Überbeanspruchung der Streckmuskeln als auch kleine Risse verursacht, und zwar vor allem an der Stelle, an der die Sehnen am seitlichen Epicondylus ansetzen.

Das Hauptziel dieser Studie war ein Vergleich der Therapieeffektivität bei einem Tennisarm zwischen Physiotherapie in Kombination mit RSWT® und einer Physiotherapie für sich allein.

Methoden

In die Studie wurde insgesamt 30 Teilnehmer mit lateraler Epicondylitis aufgenommen und in zwei Gruppen unterteilt:

  • Die Kontrollgruppe - erhielt Physiotherapie* (3 Sitzungen pro Woche über 3 Wochen) zuzüglich „Placebo“** Stoßwellen;
  • Die Versuchsgruppe - erhielt Physiotherapie (3 Sitzungen pro Woche über 3 Wochen) und RSWT® - 3 Sitzungen pro Woche (einmal pro Woche); 2000 Impulse bei einer Frequenz von 10 Hz mit maximal tolerierbarem Druck (durchschnittlich 3,1 bar). 

*Die physikalische Therapie umfasste Ultraschall-Diathermie, transkutane elektrische Nervenstimulation, statische Dehnungsübungen sowie transversale Reibemassage des betroffenen Ellenbogens über der gemeinsamen Strecksehne. In beiden Gruppen kam dasselbe Programm zur Anwendung.
**Stoßwellen ohne jeglichen pneumatischen Druck.


Radiale extrakorporale Stoßwellen wurden unter Verwendung des DolorClast® Radial Shock Waves (Radiale Stoßwellen)-Geräts (Electro Medical Systems, Nyon, Schweiz) appliziert.

Ergebnisse

Alle Teilnehmer erhielten zu Beginn der Studie (T0) eine ausführliche Bewertung und wurden in definierten Folgezeiträumen erneut untersucht: 6, 12 und 24 Wochen nach der Behandlung. 

Jedes Kontrollprotokoll der Studie umfasste, beginnend mit dem Ausgangswert, folgende Kriterien:

  • Messung der Schmerzintensität anhand der visuellen Analogskala (VAS);
  • Bewertung der maximalen Griffkraft; 
  • Ermittlung der Beeinträchtigungen und Symptome der oberen Extremitäten mit dem DASH-Fragebogen (Disabilities of the Arm, Shoulder, and Hand) in der taiwanesischen Version;
  • Ultraschall - 2D-Bild der gemeinsamen Strecksehne und Echtzeit-Sonoelastographie.

Ergebnisse

65% vs. 32% Schmerzreduktion nach 24 Wochen Behandlung mit der Kombinationstherapie!

Schmerzlinderung

Die Kombination aus RSWT® und einer physikalischen Therapie führte an jedem Kontrollpunkt der Studie zu einer signifikanten Schmerzreduktion. Der Schmerzpegel auf der VAS fiel in der Versuchsgruppe schneller und progressiver als in der Kontrollgruppe. Am Ende der Nachuntersuchung (24 Wochen nach der Behandlung) war der mittlere VAS-Score in der Gruppe, die eine kombinierte Therapie erhielt, deutlich niedriger. 

Auch hinsichtlich der maximalen Griffkraft hat sich während der Studie eine deutlich Steigerung ergeben. Die Verbesserung war in den Wochen 12 und 24 nach der Behandlung mit RSWT® statistisch gesehen zum jeweils entsprechenden Zeitpunkt stärker ausgeprägt als in der Kontrollgruppe.

Steigerung der maximalen griffkraft

Die DASH-Behinderungs-/Symptomgrade waren in der Versuchsgruppe zu jedem Kontrollpunkt der Studie signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe.

Nur in der Gruppe mit der Kombinationstherapie nahm die Rissweite der Sehne (bewertet mit Ultraschall) allmählich ab und konnte am Ende der Nachuntersuchung als vollständig geheilt angesehen werden!

Schlussfolgerung

Die Kombination von RSWT® mit herkömmlicher Physiotherapie ist der konventionellen physikalischen Monotherapie überlegen; sie bewirkt eine signifikante Abschwächung der Tennisarm-kausalen Schmerzintensität, eine Steigerung der maximalen Griffkraft und eine Optimierung der Funktionalität der oberen Extremitäten und der Arbeitsleistung. Die Behandlung der lateralen Epicondylitis mit RSWT® leistet Unterstützung bei der Überwindung lästiger Symptome und realisiert bemerkenswerte Vorteile in Bezug auf die Sehnenheilung der betroffenen Patienten!